Presse

Nachwuchs mit hinreißender Vitalität

„Ungewöhnlich gut besucht war der Konzertsaal im Glücksburger Schloss am Sonnabend, als die Flötistin Christina Matthéi und der Flensburger Pianist Michael Theede, beide frischgebackene Absolventen der Musikhochschule Lübeck, Duo-Werke der Romantik mit großem Engagement aufführten. Selten erlebte man eine solch ehrliche Zustimmung des Publikums, die allein dem hinreißenden Schwung und der Vitalität des Vortrags galt…

Beide Musiker besitzen hervorragende solistische Qualitäten. Wie zum Beispiel Christina Matthéi mit dem Chopin-Nocturne umgeht, mit welchem Feingefühl sie den melodischen Improvisationen nachspürt und ihnen die nötige subtile Atmosphäre gibt, war beeindruckend. Sie beherrscht aber auch die energisch-zupackende Seite des Flötenspiels, beispielsweise bei der Mazurka der „Six Morceaux de Salon“ op. 24 von Andersen. Sie vermag schwerste virtuose Passagen mit feurigem Temperament zu beleben, am eindringlichsten in Godards halsbrecherischer „Valse“ der Suite op. 116. Michael Theede ist ein Vollblutmusiker, der in der Lage ist, auch den gefürchteten Klavierpart der „Undine“- Sonate von Reinecke nicht nur geschickt und technisch sauber wiederzugeben, sondern auch klanglich sensibel zu gestalten. Auf bewunderungswürdige Weise kann er selbst scheinbar simple Begleitwendungen wie beim ersten Satz der Godard-Suite zum Leben erwecken.

Die eigentliche Faszination des Abends ging jedoch vom Zusammenspiel der beiden Musiker aus. Hier wurde in vollkommener Harmonie ein Zwiegespräch gehalten, bei dem jeder auf den anderen hörte, bei dem jeder auch sein Engagement auf den anderen übertrug. So entstand ein höchst inspiriertes Zusammen-Musizieren, in dem die musikalischen Gedanken sich auf organische Weise von einem Instrument zum anderen übertrugen und die kleinsten agogischen und dynamischen Feinheiten zusammen empfunden wurden. Nach der träumerischen „Romance“ op. 37 von Saint-Saens begeisterten am Ende des Programms Christina Matthéi und Michael Theede mit der effektvollen Suite op. 116 von Godard das Publikum derart, dass sie noch zwei Stücke Chatschaturjans zugeben mussten. Eine solche Qualität des Zusammenspiels kann nur durch lange und intensive Probenarbeit entstehen. Im normalen Musikbetrieb findet man sie immer seltener. Nach diesem begeisternden Abend darf man wünschen, bald wieder etwas von diesen hervorragenden Musikern zu hören.“
(Flensburger Tageblatt)

Auf dem Gipfel des Virtuosen

„…Das Team der beiden erfolgreichen 26-jährigen Absolventen der Lübecker Musikhochschule,…, ist auf der Höhe seiner Spiel- und Ausdruckskunst. Ein ambitioniertes Programm kammermusikalischer Kleinodien hatte das Duo vorgetragen, und zwar mit bewundernswerter Konzentration…
Auch die plastisch gestalteten Stücke aus Werken des Armeniers Aram Khatchaturian wie der immer schneller sich drehende Walzer aus dessen Masquerade provozierten begeisterten Beifall…
Die ergreifend „schön“ verpackte Melancholie dieser die Linie Couperin-Debussy fortsetzenden und bei brillanter Wiedergabe wie hier als Ausweis höchsten Könnens geltenden Musik wich bald einem blendenden Freudentaumel.“
(Kieler Nachrichten)

„…Die Flötistin Christina Matthéi und der Pianist Michael Theede – beide aus Hamburg – spielten hinreißend Werke aus der Spätromantik und Neuklassizistik von skandinavischen, französischen und russischen Komponisten, die dem romantischen Idiom ihre eigene nationale Ausprägung verliehen. Der Programmaufbau war klug inszeniert. Liedhaftes wie das Fantasiestück von Carl Nielsen, Tänzerisches von A. Khatchaturian oder Dramatisch-Elegisches von Gabriel Fauré erzeugten eine Spannung, die sich auf das Publikum übertrug.
Die Sonate von Otar Taktakishvili – sehr virtuos und temporeich – stellte eine besondere Herausforderung dar: Musikalisch und technisch wurde das brillant gelöst. Die beiden Künstler waren wundervoll aufeinander eingestimmt. Sie spielten souverän mit dem Mut zur Expressivität. Christina Matthéi und Michael Theede verstanden es durch ihre überragende Interpretation, die Zuhörer zu begeistern.“
(Ostholsteiner Anzeiger)